Dienstag, 18. Juni 2013

Kyzyl Art Pass - Karakul See - Murgab

Freitag, 31. Mai - 4. Juni

Die Landesgrenze zwischen Tadjikistan und Kirgistan liegt genau auf dem Kyzyl-Art Pass auf 4282m Höhe. Der kirgisische Grenzposten hingegen liegt 20km weiter unten vor der Steigung. Weil unser tadjikisches Visum genau am 1. Juni begann, campierten wir am 31. im Niemandsland auf 4000m Höhe. Die Strasse liess etwas zu wünschen übrig...

 Ich kämpfe mich die steile Drecksstrasse zum Pass hinauf. Bei den Häusern unten campierten wir. Und ja, im Niemandsland leben also auch Leute... Wo denn der Sohn zur Schule gehe? - "Nach Karakul in Tadjikistan"
Pass und Grenze... Der Grenzposten etwas weiter unten war eine eher amüsante Angelegenheit. Zuerst wurden wir gescholten, weil wir die Absperrung selber öffneten (was wir bei den Kirgisen unten machen MUSSTEN -  da kam niemand...). Irgendwann wurden wir dann aber doch ganz nett empfangen, alles notiert und verabschiedet. 20 m weiter wurden wir jedoch wieder angehalten: "Registrazia!". Wir gingen in einen anderen Container hinein, hier wurde nochmals alles aufgeschrieben, notiert, Tee offeriert, geschplaudert, geschwafelt, verabschiedet.... Zwei Container weiter unten grüssten wir einen anderen Offizier, der in seinem Wagen kochte. Er ruf uns hinterher: "HEY! Ihr dürft da nicht einfach vorbei! Registrazia!" Wir gehen hinein. "Du da, du verstehst russisch?! Warum fährst du denn vorbei? Hast du das Schild nicht gesehen?!" Zum Schluss lädt er uns dann aber doch noch zum Plov-zmittag ein. Weil es noch etwas früh ist, entschieden wir uns aber, den leckeren Fleischduft hinter uns zu lassen und (endlich) weiterzufahren...
Der zweite, flache Pass vor Karakul war kein Problem mehr. 

 Nach den beiden Pässen geniessen wir eine wunderschöne aussicht auf den Karakul-See! Die Strasse führt ca. 20km dem See entlang bis zum Dorf Karakul. Dort benutzten wir ein "Homestay" als Restaurant und genossen leckeren Plov. Im sehr kleinen Dorfladen fanden wir genügend Verpflegung bis nach Murgab, der nächsten "grösseren" Ortschaft. Karakul ist so klein, dass wir nur ca. 30m vom Dorf entfernt unser Zelt aufstellen konnten... Gestört hats niemanden.

 Morgens wollte ich zum See spazieren um mich etwas zu waschen.... Leider ist auch dieser noch gefrohren, was bei einer Höhe von 3800m nicht erstaunt.
 Lebhaftes Treiben beim Dorfbrunnen.
 Nach Karakul liegt der nächste Grosse Pass vor uns. Mit 4655m ist der Ak Baytal Pass unsere höchste Herausforderung im Pamir. Ob das wohl gut kommt?
 Erstmal wird aber ne Runde geschlafen!!
 Ups, ich habe ja Geburtstag! Und es gibt sogar eine Geburi-Lipioshka inkl. Kerze! :)
Heute haben wir denn auch noch viel vor... 

 Der wirklich steile Aufstieg ist nur kurz, dafür umso heftiger....
 Juhuu, wir habens geschafft! Für die letzten 5 Kilometer hinauf, half uns dann auch noch ein bisschen Rückenwind. :)
Abfahrt!!!

 In der Landschaft kommt man sich ganz klein vor....
Irgendwann retten wir uns vor einem Sandsturm und stellen in Windeseile unsere Zelte auf. Das Foto ist vom Morgen danach, da sieht alles wieder heilig aus...
 Die Landschaft ist das einzig positive auf dem Weg nach Murgab. Wir hatten unglaublich starken Wind, der von allen möglichen Seiten blies, aber niemals von hinten!

 
Murgab - Sicht auf den Basar. 
In Murgab angekommen retten wir uns sofort vor dem Wind in ein Guesthouse. Bei viel Teetrinken entspannten wir uns vor den Strapazen.
Den Gerüchten (bzw. dem Guidebooks) nach soll es in Murgab den "besten Fahrradverleih-Shop" in ganz Tadjikistan geben. Weil Marion ein Problem bei ihren Pedalen festgestellt hatte, entschieden wir uns, da mal vorbeizuschauen. Wer weiss, vielleicht versteckt sich da ja wirklich ein Fachmann auf 4000m? Nach vielem Rumfragen finden wir den Laden. Ein verrostetes Shild "bike rental" verrät uns, dass wir richtig sind. Nach 5min klopfen und rufen öffnet uns eine Babushka die Tür... Ob denn hier jemand sei, der etwas von Fahrrädern versteht? Sie fragt ihre 13 jährige Enkelin, die verlegen lacht... "Nein, hier ist niemand. Aber ihr könnt ein europäisches Fahrrad kaufen, wenn ihr möchtet."
Die Besitzerin von einem Shop lässt nicht nach, bis sie mir voller Stolz ihre traditionelle Yurte zeigen darf. Die Farben für die Fäden, aus denen die Teppiche gewoben wurden, habe die Grossmutter von ihrer Grossmutter bei den Karawanen eingekauft...



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