Freitag, 3. Mai 2013

Kasachstan

Mit meiner Ankunft in Kasachstan hat nun mein Veloabenteuer seinen Start genommen. Das erste Stück vom Flughafen hinein in die Stadt Almaty war noch eine eher wacklige Angelegenheit. An das Gewicht von vier gefüllten Velotaschen muss ich mich erst noch gewöhnen!

Ich genoss zwei Tage bei der Familie von Tolgonay (einer kirgisischen Freundin von mir), wo ich neben viel schlafen, essen und teetrinken auch zu einem kasachischen Ausflugsort pilgerte. Als es dann zu meiner Abreise kam, zeigten sich wieder mal die kulturellen Unterschiede:
"Nein, du kannst nicht mit dem Velo reisen, du musst eine Mashrutka nehmen!"
"und ausserdem musst du hochfahren und oben gibt es Schnee. Was machst du denn, wenn da Schnee liegt?!"
"als Mädchen macht man so was nicht! Jedes Auto wird anhalten und dumme Sprüche machen!"
"wenn Tolgonays Bruder das erfährt... uuuhh, der würde ausflippen!"

Tja... Das Ergebnis der beinahe endlosen Diskussion war, dass ich einer Facebook Gruppe beitreten musste (Fahrradclub von Kirgistan) und der besorgten Mutter versprach, dass ich auf der vielbefahrenen und verrufenen Strecke zwischen Almaty und Bischkek nicht zelten werde. So stand ich dann am Donnerstag um 6 Uhr morgens auf. Dies nicht nur um dem Verkehrschaos in Almaty etwas auszuweichen, sondern auch, dass ich die 113km bis zu dem einzigen Gasthaus dazwischen auch bestimmt schaffen werde...

Die ersten Radlertage verliefen sehr erfolgreich. (Ich wurde weder überfallen, noch hielt irgendein Auto an und auf den Hügeln die ich überqueren musste, lag auch kein Schnee..) :D

Am zweiten Tag erreichte ich dann schon die Grenze und gleich danach Bishkek. Mitten im Niemandsland der Grenze begegnete ich bereits dem ersten Radtouristen. Er gab mir gute Infos und Tipps für den Pamir Highway, den er im April!!! überquert hat.  Er bestätigt mir, dass die meisten in die umgekehrte Richtung reisen würden. Also von Dushanbe nach Osh... Man sage, dass man so eher Rückenwind habe... (Aber der Wind blase sowieso immer viel zu stark und auch von der anderen Richtung...) Das Positive daran ist wenigstens, dass ich so umso mehr Leute treffen werde!

Almaty

Tolgonay und ich

Das Motel. Hier hält normalerweise auch die Mashrutka für eine Pause auf der Reise zwischen Bishkek und Almaty.

Hinterhof

Abfahrt in die grünen Hügeln

2 Kommentare:

  1. priviet tamara, ich bewundere dich für deinen mut und auch die organisation im voraus! ich tu jetzt auch ein bisschen kirgisisch: häb sorg, gell!
    machs gut und ich freue mich von dir zu lesen!
    ps. cooler rucksack;)

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  2. Hinterhof: mit dem obligatorischen Autowrack :P Denn was wäre ein Hinterhof ohne Autowrack!

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